Chronik des Vereins

 

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Chronik des Schützenvereins „Hubertus Niederrodenbach“ e.V.

Die Chronik eines Vereins ist einerseits ein Zahlenwerk mit Daten und Fakten aber andererseits stehen auch Menschen und Gesichter hinter diesem Werk. Und vor allem den Menschen soll in dieser Darstellung über 55 Jahre Vereinsgeschichte ein Gesicht gegeben werden.
Es war im Sommer 1959 als 2 junge Männer beschlossen, sozusagen in einer Bierlaune, in Rodenbach einen Schützenverein zu gründen. Es waren dies zum einen Karl Krönig, der dann auch der 1. Vorsitzende des Vereins wurde und das für 10 Jahre und der dann später Ehrenvorsitzender des Vereins war. Zum anderen war dies der erste Vereinswirt und der Inhaber des noch heute in Rodenbach gut bekannten Café Thomas, Karl Thomas.
Diese Beiden haben dann für den 22. August 1959 zu einer Gründungsversammlung aufgerufen und für 14 Tage eine Gründerliste ausgelegt, in die sich insgesamt 19 Interessierte eingetragen haben.
Davon ist bis heute noch 1 eingetragenes Mitglied dem Verein treu geblieben: Josef Waschinger
Noch im selben Jahr wurde schon die erste Vereinsmeisterschaft durchgeführt; und hier begegnet uns wieder der nun schon bekannte Name:
1.Vereinsmeister: Josef Waschinger
Und 1961, beim ersten Schießen um die Würde eines Schützenkönigs, hieß es dann wieder: Schützenkönig: Josef Waschinger
Gleichzeitig wurde auch schon eifrig am ersten eigenen Schießstand gearbeitet: Im Keller des Cafe Thomas, in dem laut Chronik nur Fässer und Gerümpel lagerte, entstand in Eigenregie ein guter Luftgewehrstand mit insgesamt 4 Ständen, der dann später auf 8 Stände ausgebaut wurde.
Die ersten Luftgewehre mit denen man trainierte und auch schon erste Wettkämpfe austrug, waren geliehen. Eigene konnte man sich noch nicht leisten. Das kam erst einige Zeit später. Und das war die Basis für einen unaufhaltbaren Aufstieg des Vereins: In sportlicher Hinsicht eilte man von Erfolg zu Erfolg, nur ganz selten erlebte man eine Niederlage.
Und die Zahl der Mitglieder wuchs ebenfalls beachtlich: 5 Jahre nach der Gründung zählte der Verein bereits 60 Mitglieder. Ebenfalls in diesem Jahr wurde erstmals eine Jugendgruppe gegründet.
Ermutigt durch große Erfolge auf allen Ebenen des Schießsports und durch eine ständig steigende Mitgliederzahl, begann man 1966 mit der Planung und den Vorbereitungen für den Bau eines eigenen Schießstandes. Damals ahnte niemand, daß bis zur Fertigstellung 11 Jahre ins Land gehen sollten.
1966 begann auch die Erfolgsserie eines Vereinsmitgliedes: Norbert Link wurde Deutscher Juniorenmeister der Schützen und im Jahr darauf wurde er in die Schützennationalmannschaft berufen. Neben weiteren sportlichen Erfolgen war er dann auch 12 Jahre, von 1982 bis 1994, unser Vorsitzender.
Machen wir nun einen Sprung in die Mitte der 70er Jahre: Mit den sportlichen Erfolgen ging es munter weiter. Nur die Fortschritte beim Schießstandbau ließen zu wünschen übrig. Aber am 24. Juni 1977 war es dann endlich soweit: Im Rahmen einer akademischen Feier wurde das Schützenhaus eingeweiht. Mit einer Leistung von 15.000 Std. wurde die gesamte Schießsportanlage von 85 am Bau beteiligten Mitgliedern, im wahrsten Sinne des Wortes, mit den eigenen Händen erbaut. Damit wurden auch gleichzeitig rund 200.000,– DM, oder nach heutigem Wert ca. 100.000,– €, an Material verbaut.
Aber auch hier gibt es ein Mitglied, dessen Name unbedingt lobend genannt werden sollte, denn rund 2.400 Stunden und damit fast ein sechstel aller Stunden, sind allein seinem persönlichen Konto gutzuschreiben. Es ist dies unser leider schon verstorbenes Ehrenmitglied Siegfried Olbrich
Aber sein Name sollte nicht allein genannt werden. Ohne die Unterstützung und Einwilligung seiner Frau Erika und der übrigen Familie wäre es sicher nicht möglich gewesen, diese enorme Leistung zu erbringen. Damit gebührt auch unserem Mitglied Erika die volle Anerkennung für diese Leistung, die sie ja letztendlich mitgetragen hat.
Zwei Jahre später, also 1979, sozusagen im Jahre „20“ des Vereins, gab es ein weiteres nennenswertes Ereignis. Erstmals im Reigen des jährlichen Königsschießens errang eine „Königin“ diese Würde:                         Erika Olbrich
In diesen 20 Jahren war die Zahl der Vereinsmitglieder bereits auf 100 angestiegen. Die Schießanlage wurde zum Gauleistungszentrum ernannt. Sportlich wurde ebenfalls ein neuer Höhepunkt erreicht: fast 50 % der Mitglieder beteiligten sich aktiv am schießsportlichen Geschehen.
Insbesondere die 20-köpfige Jugendgruppe dominierte das Wettkampfgeschehen von der Kreis-, Gau- bis zur Landesmeisterschaft: In fast allen Disziplinen waren die ersten drei und auch weitere Plätze fast immer fest in der Hand der Rodenbacher Schützenjugend.
Das nächste große Ereignis in der Vereinsgeschichte bildete dann das Jahr 1984 mit dem ersten Vereins-jubiläum: 25 Jahre Schützenverein e.V. „ Hubertus Niederrodenbach
Mit einer Reihe von Schießsport-Veranstaltungen wurde dieses Jubiläum, sozusagen unter Beteiligung von „Jedermann“, ordentlich gefeiert.
Eine weitere und für den Verein gravierende Änderung ergab sich ebenfalls 1984: zum 1. September wurde die Vereinsgaststätte verpachtet und die Mitglieder vom ungeliebten Wirtschaftsdienst befreit. Pächterin war damals die Wirtin Waltraud Klemp, die dem Verein bis zum Juli 2007, also lange 23 Jahre, die Treue gehalten hat. Für ca.1 Jahr hatten wir dann unseren Pächter Gerhard Kaliske und seit Januar 2009 unseren jetzigen Pächter Olaf Müller.
1987 haben wir erstmals einen „Bunten Nachmittag“ veranstaltet. Ziel war es, einmal die ganze Familie in das Vereinsgeschehen einzubinden. Mit Spielen wie Sackhüpfen, Hufeisen werfen oder Flaschenrollen wurde das Geschehen zu einem vollen Erfolg. Nach 28 Jahren, vielen Spielvarianten oder auch mal einem Tagesausflug, erfreut sich dieser Tag immer noch großer Beliebtheit.
Ein weiteres Erfolgserlebnis hatten wir dann im Jahr 2009 mit dem zweiten Vereinsjubiläum: 50 Jahre Schützenverein e.V. „Hubertus Niederrodenbach“

Auch dieses Mal gab es wieder eine Reihe von Jubiläumsveranstaltungen, wie zum Beispiel die Jubiläumsfeier mit fast 100 Teilnehmern, das Schießen für „Jedermann“, bei dem munitionslos per Infrarotstrahl geschossen und die Treffer auf einem Bildschirm angezeigt wurden.
Wenn man nun einen Sprung in die Neuzeit des Vereins macht, d.h. in die heutige Zeit vorspringt, dann nicht, weil es über die Zwischenzeit nichts zu berichten gibt. Aber über die Ergebnisse unserer jährlichen Schießsport-Wettkämpfe zu berichten wäre für hier und heute einfach uninteressant. Den einen sind die Werte bekannt und den anderen sagen sie nichts.
Abschließend sei aber noch folgendes gesagt:
Wir, die Hubertus-Schützen, sind stolz auf unsere vielfachen sportlichen Erfolge.
Wir haben eine vorzeigbare Schießsportanlage, die in den letzten Jahren durch umfangreiche Bau- und Renovierungsmaßnahmen den Zielen des Umwelt- und Lärmschutzes angepaßt wurde. Mit zwölf 10-Meter-Ständen, zehn 25-Meter-Ständen und zwölf 50-Meter-Ständen ist es ist nicht nur eine schöne, sondern auch eine der größten und modernsten vereinseigenen Schießsportanlagen im Südhessischen Raum. Auch darauf sind wir stolz.
Stolz sind wir aber auch auf die Kontinuität und Ausgeglichenheit mit der alle erforderlichen Entscheidungen und Maßnahmen sowohl innerhalb des Vorstandes wie auch des Vereins abgewickelt werden.
Ein Zeichen dafür ist auch die im Verhältnis recht geringe Zahl von nur 10 Vorsitzenden in über 56 Jahren.
Das alles hat vor über 56 Jahren seinen Anfang genommen.
Damals waren es knapp 20 die diesen Anfang wagten, heute sind wir aktuell über 120.
Auch eine Tatsache auf die wir stolz sind, zeigt sie doch, das unser Vereinsleben intakt ist.
Abschließend noch eine Anmerkung:
Das hier geschriebene ist nur ein kleiner Auszug aus einer alle 56 Vereins-Jahre umfassenden Chronik. Das Original umfasst zur Zeit über 3100 Seiten.

Ralf Leyens, Chronist-Schriftführer-Presswart
Rodenbach, 01. Oktober 2015